Was ist ein UX Audit?

Teil 1: Die Quantitative Analyse einer Website

Sehr oft empfehlen wir unseren Kunden vor der eigentlichen Umstrukturierung oder dem Relaunch einen sog. „UX Audit“ der bestehenden Website. Sehr kurz gefasst handelt es sich dabei um eine gründliche Untersuchung aller Faktoren der Website, die sich auf die Handhabung durch einen Benutzer auswirken. Um etwas ausführlicher zu beschreiben wie sich ein UX Audit aufbaut und warum ein solcher Audit ein so wichtiger Baustein für den Erfolg einer Website ist, stellen wir den folgenden Leitfaden zur Verfügung.

Tiefergehendes Usability-Wissen selbst aneignen? Meine Empfehlung: „Don’t make me think“, ein hervorragendes Buch von Steve Krug

Die Ziele eines UX Audits

Ein UX Audit dient der Untersuchung eines Produktes oder Anwendung aus der Nutzerperspektive, ohne dabei nur auf funktionale Faktoren, wie es bei einer Usability-Untersuchung der Fall ist, einzugehen. Vielmehr werden auch die emotionale und ästhetische Ansprache der User und die Erfüllung von Usability-Heuristiken, d.h. allgemeingültige Erkenntnisse bezüglich erfolgreicher Benutzererlebnisse damit untersucht.

Durch die systematische Untersuchung, z.B. eines Shopsystems nach noch vorhandenen Potenzialen soll in Erfahrung gebracht werden, wie sich die „User Experience“ der Website nachhaltig und nachweisbar verbessern kann.

UX Audit, Teil 1: Die Analyse von Zahlen und Daten

Die quantitative Analyse erfolgt, kurz gesagt durch den Vergleich von Daten innerhalb eines definierten Zeitraums. Der Fokus der Betrachtung teilt sich dabei in der Regel auf Tablet, Mobile und Desktop auf.

Der Vergleich von Mobile, Desktop und Tablet

Zunächst werden die Zahlen der Website Nutzung anhand verschiedener Geräte untersucht: Kommen auf mobilen Geräten mehr Benutzer, weisen aber eine niedrigere Conversion Rate auf als die Dekstop User? Lassen sich Muster der Cross-Device-Nutzung, d.h. des Geräteübergreifenden Benutzens der Website durch einen, eigentlich gleichen User erkennen? Und wie unterschiedlich sind die Anzahl der einzelnen Besuche („Visits“) im Verhältnis zu den individuellen Besuchern? Je nach Geschäftsmodell und Einsatzzweck werden Metriken der Desktop-, Tablet- und Smartphone-Nutzung herangezogen und miteinander verglichen.

Betrachtung des Conversion Funnels

Conversions, d.h. Ziele finden sich auf jeder Website wieder. Vom einfachen Ausfüllen eines Kontaktformulars oder dem Download eines Dokuments bis zum konkreten Kauf eines Produktes im Onlineshop kann jede Interaktion als gewünschtes Ziel („Conversion“) festgelegt werden.

Im „Conversion Funnel“ vergleichen wir im nächsten Schritt beim UX Audit der Kundenwebsite die Absprungraten von Benutzern an den einzelnen Schritten hin zur Conversion: Wie viel % der Besucher verlassen die Website also 1, 2 oder 3 Schritte vor dem Durchführen eines Ziels? Hier ziegen sich oft die Schwachstellen in der Interaktion von Mensch und Maschine und die entsprechenden Seiten, auf denen eine hohe Anzahl an Besuchern die Website verlässt, können optimiert werden.

Das OnSite-Benutzerverhalten

Als nächstes steht die Untersuchung des Benutzerverhaltens auf der Website an, d.h. „OnSite“: Wie wird die interne Suchfunktion der Seite genutzt, wonach wird häufig gesucht und selten gefunden? Welche Menüpunkte werden, obwohl tief in der Hierachie versteckt, besonders oft angeklickt? Macht es Sinn, diese prominenter zu platzieren? Und was sind Seiten mit einer hohen Einstiegsrate, nach dem Besuch welcher Seiten wird im Gegensatz dazu oft die Website verlassen? Viele interessante Erkenntnisse können schon bei einem kurzen Blick auf die Zahlen gewonnen werden, die bei einer Neugestaltung oder Aufwertung von Websites fundiertes Arbeiten ermöglichen.

Performance und Ladezeiten

Wie gut sich eine Website benutzen lässt, hängt auch davon ab wie schnell sie läuft. Bei diesem Teil eines UX Audits untersuchen wir technische Komponenten: Wie viele Anfragen an den Server („Requests“) werden beim Ladevorgang gestellt, wie schnell laden Skripte und Bilder, und lassen sich die geladenen Ressourcen noch komprimieren? Die größten Verbraucher an Ressourcen und damit Ladezeiten werden ausfindig gemacht und vor allem für die Benutzer von Smartphones mit einer geringeren Übertragungsgeschwindigkeit reduziert. Auch damit ergibt sich eine schnellere, effektivere und benutzerfreundlichere Website: Die Erfolgschancen steigen.

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